Was ist Homöopathie


Homöopathie ist eine eigenständige Heilmethode, bei der potenzierte Arzneimittel speziell für die individuelle Krankheitssymptomatik eines Patienten ausgewählt werden. Der Arzt, Apotheker und Chemiker Samuel Hahnemann hat den Begriff „Homöopathie“ eingeführt. Er setzt sich aus den griechischen Wörtern homoion (ähnlich) und pathos (Leiden) zusammen. Eine Arznei die bestimmte Beschwerden bei einem gesunden Menschen verursachen kann, soll angewendet werden, um gleichartige Beschwerden bei einem kranken Menschen zu heilen. Hahnemann brachte seine Erkenntnisse auf die prägnante Formel: „Similia similibus curentur“ – „Ähnliches soll mit Ähnlichem behandelt werden, bzw. geheilt werden“. Im Umkehrschluss gilt auch, wenn gesunde Menschen potenzierte Arzneimittel in ausreichend kräftiger Dosierung einnehmen, bekommen sie Beschwerden, die für die eingenommene Arznei charakteristisch sind.

Hahnemann entwickelte in seiner Praxis ein spezielles Verfahren zur Arzneimittelherstellung, welches als Potenzierung bezeichnet wird. 1790 begann er die systematische Erforschung

der Arzneiwirkungen am Menschen, indem er Gesunden potenzierte Arzneimittel

verabreichte und die auftretenden Symptome protokollierte. Er hat in seinem Leben

mehr als zweihundert Arzneimittel geprüft.

Die Aufgabe des/der Homöopathen/In besteht darin, für jeden Patienten das dem

jeweiligen Krankheitszustand entsprechende Heilmittel zu finden. Dazu wird bei

chronischen Erkrankungen in einer ausführlichen Anamnese von etwa zwei bis drei

Stunden das genaue Krankheitsbild mit seiner Symptomatik aufgezeichnet.

Danach führt eine Analyse zur Bestimmung des Heilmittels und deren Dosierung.

Diese wird der Empfindlichkeit des Patienten individuell angepasst. Die Behandlung

erfolgt jeweils nur mit einem Arzneimittel, dem Simile. Im  weiteren Verlauf der

Behandlung können nacheinander unterschiedliche Arzneien notwendig werden.

Regelmäßige Verlaufsbesprechungen zwischen Therapeut und Patient sind unbedingt

notwendig, sie dienen dazu den Heilungsverlauf zu beurteilen. So können Änderungen

bezüglich Dosierung und Arzneimittelwahl rechtzeitig bestimmt werden, um den

Behandlungserfolg zu sichern. Sowohl akute, als auch chronische Erkrankungen können homöopathisch behandelt werden. Homöopathie kann als alleinige Behandlungsmethode eingesetzt werden, oder begleitend zu vorrangig angezeigten Therapien, z.B. um Nebenwirkungen anderer Therapien zu reduzieren oder einen ursächlichen Heilungsprozess in Gang zu bringen, der andere Maßnahmen überflüssig macht.